Beelitz hilft e.V.
Verein zur Unterstützung von Hilfsbedürftigen in Beelitz
 

Ukrainehilfe

Wahrscheinlich hat bisher niemand dieses ungläubige Entsetzen vergessen, das die russische Invasion der Ukraine am Morgen des 24. Februar 2022 ausgelöst hat. Das Land wird von allen Seiten angegriffen, Raketen schlagen in Kiew und allen anderen großen ukrainischen Städten ein, Panzer und riesige Lastwagenkolonnen rollen über die Grenzen. Es ist Krieg - und das mitten in Europa! Schon in den ersten Tagen sind Millionen von Menschen, hauptsächlich Mütter und Kinder, auf der Flucht. Unendlich lange Schlangen an der polnischen Grenze, überfüllte Züge von Warschau nach Berlin, die am Hauptbahnhof ankommen und völlig erschöpfte, verängstigte Familien ausspucken - hilf- und orientierungslos.


In Beelitz wird zu diesem Zeitpunkt schon gesammelt! Kleidung, Hygieneartikel, Spielzeug.. auf unseren Spargelhöfen füllen sich die Paletten, denn die Hilfsbereitschaft der Beelitzer ist überwältigend. Aus dieser Welle der Hilfsbereitschaft schält sich ein Team aus alten und neuen Flüchtlingshelfer*innen, die schnell eine Koordinierungsstelle schaffen wollen, um die Unterstützung zu strukturieren. Es bildet sich ein Team, das die Fülle an Unterkunftsangeboten und -Gesuchen, Sach- und Möbelspenden, Patenschaften und bürokratischen nächsten Schritten bündelt und strukturiert. Innerhalb von wenigen Tagen hatten wir über 50 Unterkunftsangebote und 250 ukrainische Frauen und Kinder in Beelitz untergebracht! Diese erste Zeit, die werden wir nie vergessen. Wir waren permanent am Telefon, ständig zwischen teils fassungsloser Freude über so viel Großzügigkeit und andererseits großer Verzweiflung über so viel Hilflosigkeit, weil wir einfach nicht allen helfen konnten. Butcha, Irpin, Mariupol.. als diese schrecklichen Gräuel passierten, war Beelitz schon lange an seine Grenzen gekommen. Wir mussten schon früh den Aufnahmestopp ausrufen, denn sehr schnell wurde uns klar, dass es mit der Vermittlung einer Gastfamilie und ein paar Kleiderspenden nicht getan sein wird. Wir merkten, das dieser Krieg länger dauern könnte und dass die Geflüchteten hier vielleicht auch langfristig integriert werden müssten. 


Die Ukraine erhob sich gegen den übergroßen Invasor und kämpfte ums Überleben, während den Geflüchteten und ihren Gastfamilien die deutsche Bürokratie den Kampf ansagte. Sozialamt, Jobcenter, Krankenkassen, Familienkasse, Schulen, Kita, Banken, Mobilfunkanbieter - Anträge, Formulare und Fristen in einem Überfluss, der selbst hartgesottenen Schreibtischkünstlern den Schweiß auf die Stirn trieb. Gastfamilien, die Wohnraum schaffen wollten, sahen sich plötzlich einem Vollzeitjob gegenüber, um ihre Gästen beim Start in Deutschland zu unterstützen. Es war nicht leicht. Was die Freiwilligen und die Gastfamilien in den ersten Monaten leisteten, führte oft zu Frust und Erschöpfung. Es war jedoch auch unfassbar wundervoll jeden Tag die Geschichten dieser großen Hilfsbereitschaft zu erfahren. Da saßen einfach voll berufstätige Menschen an ihren extra genommenen Urlaubstagen stundenlang in der Ausländerbehörde, organisierten Krankenhausaufenthalte, gingen zu Schulveranstaltungen und bastelten mit ukrainischen Kindern Osterkörbe.



Über die letzten Monate haben sich die Geflüchteten so gut es geht eingelebt. Noch immer ist viel Hilfe nötig, denn die bürokratischen Hürden werden nicht weniger. Zudem leiden die Menschen unter dem Krieg, sie brauchen emotionale Unterstützung, Freundschaften und motivierende Aktionen, um weiterzumachen. Sie werden schwer krank, verlieben sich, haben Probleme in der Schule, beziehen eine neue Wohnung, finden Arbeit, werden eingeschult - und all das während Zuhause Tag um Tag die Welt ein bisschen weiter untergeht und die Unwissenheit, ob und wann man seine Liebsten wiedersehen kann, stetig an einem nagt.
Umso wichtiger ist diese ungebrochene Beelitzer Hilfsbereitschaft! Viele Unternehmen und auch Privatpersonen haben sich mit großzügigen Spenden beteiligt, Lagerräume und Unterkünfte zur Verfügung gestellt und Geflüchtete und Freiwillige mit Lebensmitteln versorgt. Es wurden Transporte organisiert und kostenlose Veranstaltungsräume zur Verfügung gestellt. Auch die Ortsvorsteher*innen, die Kirchen und die Stadt unterstützten uns sehr.


Wollen Sie sich in der Ukrainehilfe engagieren? 

Wir sind nach wie vor auf der Suche nach Menschen, die eine Patenschaft für eine ukrainische Familie in Beelitz übernehmen wollen. Haben Sie eine Wohnung zu vermieten? Auch diese wird dringend gebraucht, da einige Familien immer noch in Übergangsunterkünften oder bei Gastfamilien wohnen. Natürlich können Sie uns auch mit einer finanziellen Spende sehr helfen.





Newsletter zum Download

Neben vielen Mailings, haben wir anfangs auch regelmäßig Newsletter an die deutschen Gastgeber und Paten, sowie die ukrainischen Gäste verschickt. Hier wurden sämtliche Abläufe und Anträge erläutert, Veranstaltungen angekündigt und Job- und Hilfsangebote ausgeschrieben. 


 












 
 
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